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Jahresrückblick 2020

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Titel: Jahresrückblick 2020

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Menschen 2020

Leichtathletik ist – was Sprints, Sprünge oder Würfe betrifft – zwar eine Individualsportart. „Aber uns hat schon der Teamspirit gefehlt“, blickt Nils Benze, Trainer der LG Weserbergland, auf das Corona-Jahr 2020 zurück. „Das Gemeinschaftsgefühl ist im Training gerade bei den Kindern enorm wichtig, aber das ist uns völlig abgegangen.“ Doch schon der erste Lockdown im Frühjahr änderte viel. Statt mit der Schülergruppe gemeinsam im Weserberglandstadion zu trainieren, bekam Benzes Sohn Tarik von seinem Vater im Wald, auf der Straße oder im Garten Einzeltraining. „Es geht ihm schon auf den Sack, dass er immer mit seinem Vater allein trainieren muss. Da fehlt der Austausch mit den Kumpels schon immens.“
Deshalb sei sein Sohn schon froh, wenn sein Freund Jakob Lück mittrainieren darf. Als Trainer musste Benze das Beste aus der Situation machen. Seine Nachwuchsathleten bekamen von ihm Trainingspläne, aber nicht alle haben sich daran gehalten. Auch als zwischenzeitlich das Training mit Abstand wieder möglich war, war trotzdem nichts normal. Wegen Corona fielen fast alle Wettkämpfe und Meisterschaften aus. Und auch im Stadion war kein Training möglich: „Dass die Tartanbahn ausgerecht dann erneuert werden musste, als das Training endlich wieder richtig möglich war, kann ich nicht verstehen.“
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Eigentlich hätte das Jahr 2020 für ihn das Jahr des Aufbruchs werden sollen – als „Folksänger Gunnar Wiegand“ und für seine Band „FolkStones“. Dann kam alles anders, vor allem die Gesundheit und das Geschäft des „singenden Kochs“ und seiner Frau Ewa betreffend. Nach dann über 22 Jahren wird das Paar, das einst die „Alte Post“ in Esperde betrieben hatte, seine gastronomische Tätigkeit beenden, das Okal-Café unter Leitung der Wiegands schließt am 31. Dezember. Zunächst verhinderte Corona die musikalischen Pläne wie Auftritte und das Lokal musste schließen. Dann die Hiobsbotschaft: Das Ehepaar ist an Covid-19 erkrankt. Mittlerweile haben sich beide von der Infektion erholt, geblieben sind allerdings „neben kleinen Befindlichkeiten immer noch Einbußen bei Geruchs- und Geschmackssinn“, so Wiegand. Er geht in vorgezogene Altersrente.
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Im März 2020 hält Karen Schreiber einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen; im November 2020, drei Wochen nach der Geburt, werden sie und das Baby positiv auf Corona getestet – „unschwer zu erraten, welchen dieser beiden Tests ich mir gerne negativ gewünscht hätte“. Alles beginnt zwei Wochen nach der Geburt mit milden Symptomen bei ihrem Mann – er wird positiv getestet, ebenso wie der älteste Sohn und die Tochter. Mutter und Baby sind negativ. Was folgt, ist eine Isolation innerhäuslich: „Ich bleibe mit unserem Säugling auf der oberen Etage, mein Mann und die beiden anderen Kinder schlafen fortan im Wohnzimmer und nutzen die untere Etage.“ Ein Wort, das Karen Schreiber dazu einfällt: surreal. Während der Mann mit der Krankheit zu kämpfen hat, geht es den Kindern gut – „trotzdem sollen sie nicht toben, aber das sagt sich so leicht“. Eine Woche später steht fest: Mutter und Baby sind auch positiv. Das Gute daran: Die Familie kann wieder zusammen sein, „nervlich war die ganze Situation eine Belastung, die wir so nicht noch mal haben möchten“.
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Kanada bleibt für den 1969 von Aerzen ausgewanderten Naturliebhaber Rainer C. Schliep nicht nur das Land seiner Träume, sondern sein Lebensmittelpunkt. Direkt an einem großen See in der Provinz Quebec mit 3200 Kilometer Uferlänge wohnend – was kann es Schöneres geben? Egal, ob er mit seinem Pontonboot rausfährt hinter eine Insel, wo Elche und Bären leben, oder mit seinem Kanu unterwegs ist und sich leckere frische Zander fischt: Für ihn ist das immer wieder ein Erlebnis, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Es sei leicht, sich hier von dem Corona-Virus fernzuhalten, meint Schliep. Deshalb könne er für sich persönlich „von diesem schweren Krisenjahr, das die gesamte Welt zum Stillstand brachte, nur Positives berichten“. Und daran lässt er die Aerzener immer wieder teilhaben. Selbst 52 Jahre, nachdem er ausgewandert sei, halte er Kontakt „zu seinen alten Freunden“ aus der Schule, vom MTSV, den Handballfreunden, dem CVJM, aus seiner Lehre und anderen Einwohnern.
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Zehn Jahre war Siegfried Motzner der Chefcoach des HSC Blau-Weiß Tündern und führte die Schwalben bis in die Fußball-Oberliga. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war auch das i-Tüpfelchen seiner erfolgreichen Karriere: "Das war eine absolut tolle Zeit. Ich hatte immer riesigen Spaß. Und das wir dann dank Corona auch noch glücklich die Klasse halten konnten, passte irgendwie zu meiner letzten Saison in Tündern", blickte der Meistercoach bei seiner Verabschiedung zurück. Ob "Siggi" noch einmal auf die Trainerbank zurückkehrt, ließ er offen: "Man soll nie, nie sagen."
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Sie konnten es ja nicht ahnen … Zur Goldenen Hochzeit, die Karola und Joachim Pesch im März 2019 feierten, hatte sich das Ehepaar aus Bad Pyrmont einen Urlaub auf den Azoren geschenkt. „Die Reise war längst gebucht“, erzählt Karola Pesch im Telefongespräch mit der Dewezet. Am 9. März sollte es losgehen. Doch „Corona“ stand bereits vor der Tür. Es gab eine Reisewarnung, doch keine Aussicht auf Kostenerstattung im Falle einer Reisestornierung. Die Peschs fassten sich ein Herz und traten die Reise an. Eine wunderschöne Woche verbrachten sie auf den Azoren, so Karola Pesch, während die Corona-Pandemie immer näher rückte. Am 15. März unternahmen die Peschs noch einen Tagesausflug, für tags drauf war der Rückflug von Ponta Delgada aus geplant. Doch während andere Reisende mit Hamburg und Frankfurt am Main als Ziel einchecken durften, wurden die Touristen mit Zielflughafen Düsseldorf wieder zurück ins Hotel geschickt. Am nächsten Morgen hieß es dann: „Rückflug in einer Stunde!“ Also auf nach Lissabon, doch von dort ging es coronabedingt nicht mehr weiter nach Düsseldorf. Der „vorbildliche Reiseanbieter“ organisierte den Pyrmontern eine Hotelübernachtung, dorthin ging es mit dem Bus – „alles mit Abstand, und auf den Straßen war es schon ganz ruhig“, erinnert sich Karola Pesch. Am nächsten Tag galt in Lissabon bereits Ausgangssperre. Doch die Peschs durften noch zurück zum Flughafen und erreichten mit zwei Tagen Verspätung Düsseldorf und schließlich Bad Pyrmont. „Das ist unsere Story!“, so Karola Pesch.
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Ein „schlechtes Jahr“ fanden viele das nun zu Ende gehende. Die meisten solcher Klagen verlieren an Gewicht, verglichen mit der Geschichte von Dewezet-Leser Heinrich Wellhausen: „Das Jahr 2020 war der Hammer“, sagt er – und meint es nicht positiv. Gleich im Januar wollte es der Rumbecker krachen lassen: Die Party zu seinem 60. Geburtstag war längst geplant, 50 Gäste waren eingeladen. Fünf Tage vor dem Fest dann die Schockdiagnose: Speiseröhrenkrebs. „Am Übergang zum Magen.“ Danach verlief das Jahr für ihn wie keins zuvor. Statt Geburtstagsparty stand eine erste Chemotherapie an, um das Geschwür auf ein operierbares Maß zu schrumpfen. Die untere Hälfte der Speiseröhre wurde entfernt, der obere Teil des Magens ebenso. 44 Kilo Gewicht verlor Heinrich Wellhausen im Laufe des Jahres.
Reha, Untersuchungen, weitere Chemotherapien („Im Bauchraum war nicht alles in Ordnung“), etliche Magen-Darm-Spiegelungen prägten für ihn die vergangene zwölf Monate.
Was bleibt? Optimismus und Humor. „Verpasst habe ich 2020 nicht viel“, sagt er angesichts von Lockdown und Reisebeschränkungen. Corona-Einschränkungen und -Vorschriften bekam er als Krankenhauspatient natürlich ebenso zu spüren. Und natürlich sei für ihn entscheidend: „Weiterhin sehr positiv denken!“
Anfang Januar steht die nächste große Untersuchung für Heinrich Wellhausen an. Hoffentlich hat er danach gleich doppelten Anlass für eine fröhliche Geburtstagsfeier. Als Start in ein besseres 2021.
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Ich heiße Bärbel Schaffhauser und bin 75 Jahre alt. Im April bin ich von Bad Pyrmont nach Hameln gezogen – es war damals fraglich, ob mein Umzug stattfinden kann. Aber ich hatte mein Haus verkauft – der Umzug fand also statt. Ich habe eine Tochter und einen Sohn. Meine Tochter und ihr Ehemann hatten die Wohnung gut vorbereitet und neu eingerichtet. Die Arbeiten, bei denen ich oft zugegen war, machten sie mit Masken, um vor allem mich zu schützen, denn sie arbeiten beide in der Pflege. Ich trug ebenfalls Maske. Nach der Wohnungsübergabe, alles mit Abstand und Maske, erkundete ich Hameln: Ärzte finden, Fußpflege, Apotheke, Geschäfte suchen. Also habe ich Hameln und für mich wichtige Personen bislang nur mit Masken kennengelernt. Seit dem zweiten Lockdown ist Hameln immer stiller geworden. Ich hatte zwar die „ARA“ ausfindig gemacht, um irgendwie etwas Kontakt zu bekommen – aber dort waren die Auflagen genau so streng wie allgemein und die Veranstaltungen fielen aus. Die Pandemie hat mir also das Einleben in Hameln nicht gerade leicht gemacht bis jetzt.

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Auch wenn Corona in 2020 zu hoher Arbeitslosigkeit geführt hat, höre ich von vielen auch Positives. Zeit … einfach Zeit zu haben für Familie. Für Gedanken, nicht nur den Job. Die Gesellschaft ist so schnelllebig, dabei vergessen wir, die kurzen und ruhigen Momente zu genießen.
Ich bin für vieles in 2020 sehr dankbar. Meine Freundin ist im Februar zu mir gezogen. Dank Lockdown haben wir viel Zeit verbracht und uns richtig kennengelernt. Sie ist mir so nah, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.
Im   März hat mich mein damaliger Chef ins Homeoffice geschickt, da ich täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hannover zur Arbeit gefahren bin. Um mich und die Kollegen zu schützen, wurde für mich ein Online-Zugang zum Server eingerichtet. Nachteil: Mein Chef hat von mir erwartet, dass ich auch mal Freitagabend oder am Wochenende arbeite. Das tat ich dann auch. Im Juni wurde ich aufgrund geringer Auftragslage coronabedingt gekündigt.
Aber keine Zeit, um niedergeschlagen zu sein. Der Plan, mich selbstständig zu machen, war schon länger in meinem Kopf. Trotz Angst bezüglich finanzieller Unsicherheit wollte ich nicht wieder in ein Angestelltenverhältnis. Ich beschloss, mit einem Freund ein eigenes Büro zu gründen. Und das in der Corona-Krise. Die Sommerferien haben den Anfang nicht einfacher gemacht. Marketing, kaum Rückmeldungen – aber man macht weiter. Der Sommer geht auch vorbei. Und seither geht es steil bergauf.
2020 ist trotz Corona für mich das beste Jahr. Es ist schon seltsam, wie man mit einem Schubs ins kalte Wasser dazulernt und täglich an sich arbeitet.
Die Familie ist gesund. Wir halten Abstand und beschränken Kontakte auf das Nötigste. Haltet Abstand. Nicht für euch selbst. Für jeden anderen Menschen.
Christian Reimann
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Die in vielerlei Hinsicht schlimme Corona-Zeit betrifft auch uns Künstler. Es gab nur am Jahresanfang Ausstellungen und Lesungen. Wir vom Hamelner Künstlerstammtisch nutzen die Zeit dennoch. Als es noch möglich war, besuchten wir – auch überregional – befreundete Künstler in ihren Ateliers. Seit Monaten senden wir uns per Mail gegenseitig Fotos unserer Gemälde und Skulpturen, um sie zu kommentieren. Unsere Autoren tauschen auf diesem Weg ihre Texte und erbitten dafür ehrliche Kritik. Das ist fruchtbar und funktioniert in unserem harmonischen Kreis ausgezeichnet. Außerdem wird unsere Homepage unter hamelner-kuenstlerstammtisch.de ständig erweitert, sodass an uns Interessierte immer auf dem aktuellen Stand sind. Unsere Aktivitäten betreffen auch die hoffentlich besseren Zeiten im nächsten Jahr, indem wir uns schon jetzt um Ausstellungs- und Lesungsmöglichkeiten bemühen.
Mein persönliches Jahr habe ich bisher ohne Probleme gemeistert. Unter anderem habe ich mich etwas entschleunigt und viel gelesen. Selbstverständlich sind die Einschränkungen für alle Menschen und die Wirtschaft insgesamt schlimm, nach meiner Überzeugung aber unumgänglich. Deshalb habe ich auch absolut kein Verständnis für die Unbelehrbaren, die mit ihren zumeist absurden Aktionen eher für eine Verschlimmerung der Krise sorgen. Insgesamt hoffe ich, dass wir alle diese Zeit weitgehend unbeschadet überstehen.
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Meine in einem Hamelner Hotel beschäftigte Tochter wurde zum Frühlingsanfang in Kurzarbeit geschickt – zunächst 80 Tage am Stück frei. Gleichzeitig stand fest, dass meine über lange Jahre ausgeübten Wanderaktivitäten in verschiedenen Gruppierungen, so wie bis dahin üblich nicht mehr stattfinden konnten. Den Vorgaben entsprechend waren wir also nur im „nicht infizierten Familienverbund“ unterwegs – meine Frau war zeitweise auch beteiligt. Dabei hat uns das Wetter von Beginn an in die Karten gespielt. So haben wir diesen wunderbaren Blühfrühling und die Vegetation im weiteren Verlauf hautnah ganz intensiv genossen. Übrigens auch den ganzen November über, der nach meiner Überzeugung immer gern schlechtgeredet wird und viel besser ist als sein Ruf. Unsere wunderschöne Umgebung liegt uns allen „zu Füßen“ – Bewegung an der frischen Luft sollte jeder so oft wie möglich für seine Gesundheit nutzen.

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Für die Familie unseres Lesers Horst von Bültzingslöwen aus Hastenbeck hat sich in diesem Jahr sehr viel verändert, wie der ehemalige Lehrer vom Hamelner Vikilu-Gymnasium am Lesertelefon erzählt. So gehört der normale Umgang mit den zwei Töchtern und mit den Enkelkindern für Horst von Bültzingslöwen und dessen Frau Kaarina zum ganz normalen Alltag dazu – in normalen Zeiten jedenfalls. Doch die Corona-Pandemie ist eben keine normale Zeit – deshalb sind geplante Frankreich-Reisen mit der deutsch-französischen Gesellschaft ausgefallen, deshalb haben die Sangesstunden mit dem Hastenbecker Kirchenchor „nur draußen stattgefunden“. Und deshalb hat sich die sechsjährige Enkelin gemerkt, dass es gilt, den Opa und die Oma zu schützen – mit „Opa, Abstand“ quittiert die Enkelin dann schon mal die besondere Corona-Zeit. Und noch eine Veränderung hat sich bei den Bültzingslöwens eingebürgert: Zum Geburtstag, zu Ostern und zum Hochzeitstag bekamen die Senioren von Töchtern und Enkeln große Straßenbilder gemalt – mit Abstand und von Herzen.
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Unser Leser Herbert Kabisch: Ich habe eine kleine Kurzgeschichte, die zum Lachen und zum Weinen ist. Ich wurde am 16. April 1950 geboren, bin also 70 Jahre alt. Eine entsprechende Feier war geplant, aber dann kam Corona. So saß ich an meinem 70. Geburtstag mit einem Pappbecher Kaffee-to-go in der rechten Hand und mit einem Stück Kuchen in der linken Hand auf einem Betonpoller in der Sonne vor dem Bahnhof Hameln - und bekam Glückwünsche... - per Whatsapp. Dieser 70. Geburtstag wird bei mir in die Geschichte eingehen. Aber: Es wird sich heute noch sehr darüber amüsiert. Herbert mit einem Pappbecher... Ich werde meinen Geburtstag nicht nachfeiern, denn das würde mein Erlebnis kaputt machen. Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Zeit. Viele Grüße von Herbert mit dem Pappbecher.
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Unsere Leserin Astrid Jörg: 2020 war voller Entbehrungen, aber auch schön! Es fehlten mir die Feste im Sommer, die Kultur, soziale Kontakte mit Umarmungen, Kunden im Geschäft. Die Pandemie brachte aber auch schöne Momente. Innehalten, nachdenken über das, was wichtig ist, endlich mal aufräumen und ausmisten, treue Kunden, wunderschöne Sommerabende. Meine Dankbarkeit, dass ich in Deutschland und in unserem schönen Landkreis lebe, ist mir in dieser Krise jeden Tags aufs Neue bewusst geworden, trotz aller Einschränkungen. Meine Hochachtung richtet sich an alle Menschen, die Unglaubliches leisten - Pflegekräfte, Ärzte, Polizisten, Virologen, aber auch Politiker. Kein Verständnis habe ich für die selbsternannten Querdenker, Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker, die ohne Schutzmasken und ohne Abstand demonstrieren. Dabei am rechten Rand fischen und noch die Unverschämtheit besitzen, sich mit Widerstandskämpfern zu vergleichen.
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Unser Leser Andreas Obruschnik: Das Jahr hat sehr gut begonnen. Ich hatte mit meiner Frau einen schönen Urlaub auf Zypern gemacht. Dann kam Corona. Das Ganze hat meine berufliche Arbeit als Altenpfleger verändert. Gleich zu Beginn der Corona-Zeit bekam ich die schreckliche Diagnose Krebs. Zwei Monate später starb meine Mutter, von der ich nicht Abschied nehmen konnte, weil sie im Ausland verstorben ist. Nach und nach habe ich alle Untersuchungen über mich ergehen lassen. Krebs bösartig. Dann kam die Krebs-Operation. die gut gelaufen ist. Während ich im Krankenhaus gelegen habe, bekam ich eine Nachricht, dass mein Onkel, der auch an Krebs litt, verstorben ist. Nach der Operation kam die nächste schreckliche Nachricht: Die Tante meiner Frau, die im Ausland lebt, ist an Corona verstorben. Ihr Bruder, der in demselben Haushalt lebt, leidet an Corona-Symptomen. Eine gute Nachricht hat meine Stimmung angehoben. Ich bekomme einen Enkel. Es war eine schreckliche Zeit mit einem Happy End.
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Impressum

Text: Matthias Abromeit,  Kerstin Hasewinkel,  Karen Klages, Christian Branahl, Andreas Rosslan, Philipp Killmann, Frank Henke, Bärbel Schaffhauser, Christian Reimann, Peter Neff, Jürgen Bröstedt, Thomas Thimm, Herbert Kabisch, Astrid Jörg, Andreas Obruschnik

Foto:
PR, H. Bock, kk, NLS, K. Pesch/ Pr, dana


Deister- und Weserzeitung 2020
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